Making Of: „Harley Quinn“ Cosplay

Herzlich Willkommen zu meinem zweiten Making Of. Diesmal habe ich mein aktuelles Cosplay im Gepäck und genau wie Poison Ivy, handelt es sich auch dieses Mal wieder um einen Charakter aus dem Hause DC Comics. Wie die Headline es schon verrät, handelt es sich dabei um Harley Quinn.

Die meisten von euch lieben Lesern sollten sie kennen. Schließlich ist unsere verrückte und liebenswerte Harley seit Suicide Squad noch beliebter geworden. Sie gehört unter anderem mit Deadpool zu den am meisten gecosplayten (ist das überhaupt ein Wort?) Charakteren, die man zur Zeit auf Conventions rumlaufen sieht. Und das bezieht sich nicht nur auf die Version aus dem Film Suicide Squad, sondern auch auf ihre ursprüngliche Version in Schwarz und Rot mit überdimensionalem Hammer.

Wie bin ich also dazu gekommen, genau diesen Charakter als Cosplay umzusetzen?

Ganz einfach: die Idee kam mir mit einem Baseballschläger. Dieser fand über ein paar Umstände ein neues Zuhause in unserem Haushalt und inspirierte mich dazu. Der Baseballschläger ist rosafarben, aus Metall und zufällig steht das Wort „Gordon“ in großen Buchstaben darauf. Batman-Fans wissen, was es damit auf sich hat und dadurch war dieser Schläger prädestiniert für Harley Quinns Accessoire.

Natürlich sieht der Schläger von ihr im Original nicht so aus. Im Computerspiel Batman: Arkham City hat Harley zwar einen Baseballschläger, der optisch allerdings zu ihrem Kostüm im Game passt.

Somit wollte ich meiner Kreativität freien Lauf lassen und mein eigenes Harley Quinn Cosplay ausarbeiten. Dazu habe ich mir erstmal eine Collage erstellt aus Artworks, Zeichnungen und Zeichentrick, die ich alle in einer Datei gesammelt habe. Danke, Internet. Dann habe ich mir alle Dinge herausgepickt, die mir gefallen und diese in einer groben Skizze zusammengefasst.

Und dann ging es auch schon los. 

Der Küchentisch wurde zum Basteltisch umfunktioniert und wurde von mir wochenlang blockiert. Zum Glück ist er relativ groß, sodass man immer noch gut daran essen konnte. Ich empfehle jedem, der es platztechnisch einrichten kann, einen Arbeitsplatz für solche Arbeiten einzurichten. Das erleichtert einiges und Material kann dort gelagert werden.

Material ist ein gutes Stichwort. Mein Cosplay Material bekomme ich nicht so leicht im Laden. Dafür müssen verschiedene Online Shops herhalten. Da ich das Kostüm so leicht wie möglich gestalten wollte, habe ich auf große Worbla-Rüstungsteile verzichtet und mich für Schaumstoff, kurz meistens nur Foam genannt, entschieden. Den gibt es in verschiedenen Ausführungen und ich bestelle immer bei Craftperium. Dort bekommst du alles, was du zum Arbeiten mit Foam benötigst.

Ich bastel gerne fröhlich drauf los und habe mit einem Schnittmuster für das Oberteil begonnen. So ein Schnittmuster für Cosplay lässt sich wirklich einfach und schnell erstellen mit Hilfe von Frischhaltefolie, Malerkrepp, Stift und Schere. Wie funktioniert das denn?

Das geht so:

Wickel dich in Folie ein. Dabei solltest du ein engsitzendes Oberteil tragen. Dann beklebst du die komplette Folie mit dem Malerkrepp. Als nächstes markierst du dir den Schnitt mit einem Stift, dafür ist ein dicker Edding ideal. Dann kannst du dich mit Hilfe einer Schere aus der Folie befreien. Vorsicht, nicht in Shirt oder Haut schneiden, bitte. Dann schneidest du deine Teile aus und bist schon fertig. Jetzt kannst du die Teile nochmal auf Papier übertragen oder direkt verwenden, wie du magst.

Ich habe es mir auf Papier übertragen und dies wiederum auf die Schaumstoffmatte. Alles ausschneiden et voilà. So bin ich mit all meinen Teilen vorgegangen.

Ein Heißluftföhn ist mitunter das wichtigste Werkzeug, dass du beim Craften mit Schaumstoff brauchst. Wie bei thermoplastischen Werkstoffen (Worbla, Cosplayflex) wird der Schaumstoff erhitzt um in Form gebracht zu werden. Cosplay ist in der Tat eine heiße Sache, also bitte vorsichtig mit diesem Föhn umgehen.

Das Oberteil wollte ich zunächst mit einem Reißverschluss versehen, allerdings habe ich nicht den richtigen bekommen und habe dafür im Stoffladen eine großartige Alternative gefunden: Ösenband. Ich habe ein passendes in Rosa gekauft und es mit Heißkleber befestigt. Generell habe ich viel mit Heißkleber gearbeitet, was sich hinterher leider als nicht besonders ideal herausgestellt hat. Heißkleber löst sich wieder wenn es zu heiß wird und auf der RPC, wo ich das Cosplay getragen habe, war es ziemlich warm. Da muss ich mir noch etwas Neues ausdenken, aber ich habe schon den Tipp bekommen, die Stellen, die ich kleben will, mit Worbla zu verstärken. Dies betrifft vor allem die Klebestellen der Gummibänder der Beinschienen. Die Armschinen habe ich mit „richtigen“ Schnallen bestückt. Die habe ich mir von einem paar alter Stiefel stibitzt. Dort hat der Kleber besser gehalten.

Die Foamteile habe ich übrigens alle mit Plastidip grundiert und danach mit verschiedenen Acrylfarben angemalt.

Ich habe alles immer in kleinen Schritten gemacht, schließlich muss zwischendurch alles richtig trocknen. Dadurch dauert alles immer ein wenig. Aber wenn etwas trocknet, kann man schon weiter machen und z.B. etwas ausschneiden oder noch mehr Cosplay Pläne schmieden.

Der Style von meiner Harley Quinn sollte etwas rougher werden, so als käme sie gerade aus einer kleinen Rauferei. Von daher sollte das Kostüm sehr bequem werden und etwas sportif. Der Baseballschläger soll diesen Look unterstreichen.

Accessoires

Als ich dann irgendwann mit den Schaumstoffteilen fertig war, habe ich mit dem Schuhwerk weitergemacht. Ich habe mich für ein paar alte Chucks entschieden, die ich eigentlich schon für Posion Ivy vorgesehen hatte, die aber nicht so gelungen waren. Ich habe also meine Chucks mit Acrylfarbe angemalt und die Details der Hauptteile aufgegriffen. Daher habe ich Rauten auf die Schuhe geklebt, die ebenfalls aus Foam sind.

Dann habe ich ein Choker gebastelt aus Gummiband und Metallschnallen. Dieses Accessoire ist das Pendent zu dem „Puddin“-Choker aus Suicide Squad. Das Kostüm war damit so gut wie fertig.

Was ich selber nicht gefertigt habe, war das Taillenkorsett, die Shorts, die Strumpfhose und die Wig. Die Wig, die ich als erstes bestellt hatte, war leider ziemlich schlecht von der Qualität und somit musste ich diese zurück schicken. Die neu bestellte Perücke kam zur RPC nicht rechtzeitig an, daher habe ich mir auf der RPC eine passende gekauft. Die bestellte Lace Front Wig habe ich auch behalten, mehr Perücken, mehr Auswahl. 😉

Mein Harley Quinn Cosplay macht mir viel Spaß und ich freue mich schon, weitere Fotos mit dem Cosplay zu machen. Ich werde es natürlich vorher nochmal aufbessern und reparieren. Auf der Comic Con in Stuttgart werde ich es auch nochmal tragen. 🙂

Bis zum nächsten Cosplay!

Forever Nerdgirl

 

 

 

 

 

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