Blu-Ray Review: Pixar’s Findet Dory als perfektes Sequel?

Seit letzter Woche gibt es „Findet Dory“ den Nachfolger zu Pixars Unterwasserroadtrip von 2003 auch bei uns auf DVD, Blu-Ray und in diversen Digital Formaten. Wir haben uns den Release zum Anlass genommen, eine kleine Kritik zum Animationshit nachzuschieben und uns erneut über eines der guten Pixar Sequels zu freuen.

Pixar Filme sind so eine Sache für uns Deutsche: Während der Rest der Welt das neueste Werk aus Disneys Edelschmiede der 3D Unterhaltung meist im Sommer zu sehen bekommt, müssen wir Deutschen uns seltsamerweise fast immer bis zum Herbst gedulden. Auch bei „Findet Dory“ waren wir wieder eine der letzten Länder, die mit der Präsenz des Films in den Kinos beglückt worden sind. Ich habe keine Ahnung, was das deutsche Disneymarketing dazu bewegt. Aber bei einem Film, wie „Findet Dory“ tut das als Kino- und Animationsfilmliebhaber manchmal schon weh. Dementsprechend müssen wir auch immer etwas länger auf die Heimkinoauswertung warten.

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Jetzt, knapp 2,5 Monate nach dem Start der Blu-Ray in anderen Ländern, könnten wir aber kaum glücklicher sein, denn wenigstens bietet die Scheibe, neben dem großartigen Film, auch einiges an nettem Bonusmaterial, das einem den Abend erhellen kann.

First things first

Aber zuerst mal zum Film selber. Wir haben es bereits in unserer Jahresabschlussfolge gesagt, aber für mich war der Film eines der Highlights der letzten Jahres. Man mag über Pixar Sequels denken, was man will. Während ein Nachfolger, wie „Cars 2“ ganz klar darauf  ausgerichtet war, noch mehr Kohle in die Spielzeugkasse des Filmstudios zu spülen und „Monster’s University“ zwar nett gemeint sein mochte, aber eine echte Daseinsberechtigung vermissen ließ, haben Sequels, wie die „Toy Story“ Filme gezeigt, dass ein Teil 2 und 3 einen Teil 1 sogar übertrumpft kann.

Übertrumpfen mag „Findet Dory“ das Original vielleicht nicht komplett, aber ebenbürtig ist er ihm meiner Meinung nach auf jeden Fall. Die Story rund um Dorys Herkunft fügt sich nahtlos in die Geschichte von „Findet Nemo“ ein und erweitert diese um sympathische, clevere Charaktere und einen emotionalen Kern, den andere lustige Side-Kicks (ich schau auf euch „Minions“ und „Der gestiefelte Kater) erst mal erreichen müssen.

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Die grobe Zusammenfassung der Geschichte: Dory, der vergesslichste Fisch der Filmgeschichte, kann sich am Anfang von „Findet Dory“ plötzlich doch wieder an etwas erinnern: Ihre Eltern. Und um diese zu finden, bricht sie mit Marvin und Nemo zu einem neuen Roadtrip auf, bei dem sie auf den Septopoden Hank (ein Oktopode, dem ein Arm fehlt), den Belugawal Bailey (mit kaputtem Navigationsecho) und den kurzsichtigen Walhai Destiny trifft. Mehr soll an dieser Stelle gar nicht verraten werden.

Macken machen Menschen

Was alle Charaktere in „Findet Dory“ so unglaublich sympathisch macht, sind ihre eigenen kleinen Macken. Dory muss mit ihrer Vergesslichkeit klar kommen (die immer wieder für die größten Lacher sorgt), Destiny schwimmt überall gegen, weil sie nichts sieht und Bailey muss mit seinem kaputten Echolot leben. Trotz seines verlorenen Arms, ist Hanks Schwäche wohl eher seine Ungeduld und Eigenbrödlerei, der Dory mit ihrer ungewollten Naivität clever entgegen spielt. Pixar Filme leben  vor allen Dingen durch ihre Charaktere und die sind in „Findet Dory“ charmant und witzig. So gelacht habe ich lange bei keinem Animationsfilm mehr. Und das trotz deutscher Synchro (ich steh ja mehr auf O-Ton), die dank Anke Engelke und Christian Tramitz wieder auf höchstem Niveau spielt.

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Und wie bei jedem Pixar Film, darf auch bei „Findet Dory“ das Herz nicht vergessen werden. Allein die erste Sequenz, die Sequel und Original gekonnt miteinander verbindet, ist herzerweichend und kann einem mal wieder die ein oder andere Träne hervorholen (ja selbst einem gestandenen Nerd). Das kann Pixar und das kann Pixar gut! Abgerundet mit liebevollen Details, wie kleinen Cameos der „Meins“ Möwen oder dem liebenswertem Abspann, fühlt man sich nach diesem Film einfach wohl.

Manch ein Kritiker hat ein wenig die Originalität in der Story vermisst, aber mich hat das nie gestört, denn am Ende hätten „Findet Nemo“ und „Findet Dory“ auch zusammen ein einzelner langer Film sein können. Wenn da nicht die technischen Unterschiede nach knapp 13 Jahren Animationsevolution auffallen würden, die wieder zeigen, wie einmalig Pixar dieses Genre auch technisch im Griff hat. „Zootopia“ mag origineller gewesen sein und „Moana“ kurzweiliger, aber Fans von „Findet Nemo“ werden genauso viel Spaß am Sequel haben, wie sie am Original hatten.

Bonusmaterial en masse

Zum Glück bleibt Pixar sich auch beim Bonusmaterial treu und liefert mit dieser Scheibe genug Videoinhalte ab, um Fans des Films für weitere 40 Minuten an der Stange zu halten (die 3D Variante enthält wohl noch eine Disc Bonusmaterial mehr). Als erstes wäre da der Vorfilm „Piper„, die bereits im Kino vor „Findet Dory“ gezeigt wurde. SOOOO SÜÜÜßßßß. Allein dafür würde sich der Erwerb lohnen. Neben weiteren Making-Ofs, wie z.B. der Entstehung des Septopoden Hank (und dem wirklichen Grund, warum er nur 7 Arme hat) gibt es eine lustige Fahrgemeinschaft mit den englischen Sprechern der Filme und einen Besuch im echten Monterey Bay Aquarium (der Ort, wo „Findet Dory“ größtenteils spielt).

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Fazit

Alles in allem, möchten wir euch „Findet Dory“ nochmal wärmstens ans Herz legen. Konntet ihr nur ein bisschen was mit Teil eins anfangen, lohnt sich Teil 2 absolut. Und wer noch ein bisschen mehr Unterhaltung will, dem sei diese Blu-Ray mit ihren amüsanten Extras ebenso zu empfehlen. Beim Kurzfilm „Piper“ kann keine Frau still sitzen bleiben 😉

10 von 10 Gummipunkte!

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