Spoilerfreie Kritik: Spider-Man: Far From Home

Knapp 2 Monate ist es her, dass einer der meist erwarteten Film der letzten Jahre endlich in den Kinos gestartet ist und uns gezeigt, wie man eine Reihe aus über 20 Filmen erfolgreich abschließen kann. Avengers: Endgame war das perfekte Ende für alle, die danach den Absprung aus dem Superhelden Universum von MARVEL wagen wollten.

Doch niemand lässt ein Franchise nach über 21 Milliarden Dollar (die Gesamteinnahmen aller MARVEL Cinematic Universe Filme) einfach so ruhen. Vor allen Dingen nicht MARVEL, deren Katalog aus Helden ohne Probleme Stoff für weitere 1.000 Filme bieten kann und im schlimmsten Fall auch bieten wird.

In diesem Fall übernimmt aber erst mal MARVELs Urgestein Spider-Man die Führung und agiert als eine Art Schnittstelle zwischen Endgame und dem, was danach kommen wird.

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Spider-Man: Far From Home agiert entsprechend als Sequel zu Spider-Man: Homecoming und als Epilog für Avengers: Endgame und versucht zudem noch seine eigene Geschichte zu erzählen.

Das ist die Krux, wenn man die erzählerische Last von 22 Filmen tragen muss und trotzdem sowohl Spider-Man Fans, Avengers Geeks und den normalen Kinozuschauer unterhalten muss. Vorwissen ist dementsprechend Pflicht für einen Kinobesuch.

Nach dem „Blip“

Aber fangen wir einfach mal ganz von vorne an:
Es ist einige Zeit seit den Ereignissen in Endgame vergangen. Die Menschen haben gelernt mit den Auswirkungen von Thanos Fingerschnippen (in der Welt offiziell der „Blip“) zu leben und der Alltag muss irgendwie weitergehen. Auch für Peter Parker a.ka. Spider-Man, an dem die Geschehnisse aus Endgame nicht spurlos vorbeigegangen sind.

Ein Versuch, zurück zur Normalität zu finden, ist der Schulausflug ins ferne Europa, damit die Schüler etwas lernen können und auf andere Gedanken kommen. Dumm nur für Peter, der selbst im Urlaub keine Erholung finden darf und in Venedig kurzum von Nick Fury rekrutiert wird, um die neuste Bedrohung von der Welt abzuhalten. Sogenannte „Elementals“, Wesen aus Feuer, Wasser, Stein und Luft greifen an und kein anderer Avenger ist gerade in der Lage auszuhelfen.

Mehr soll hier auch gar nicht verraten werden, denn alles weitere wären Spoiler für einen Film, der gefühlt an jeder zweiten Ecke eine Kehrtwende durchführt. Deshalb sage ich hier auch nichts zur Rolle von Jake Gyllenhaals Mysterio, der in den Trailern die Elementals bekämpft.

Roadtrip

Spider-Man: Far From Home ist klassische Roadtrip Unterhaltung, vermischt mit  jeder Menge Action und jeder Menge Spaß. Wie in Homecoming spielt bei Far From Home der Comedy Aspekt eine wichtige Rolle in dem, was den Film so sympathisch macht. Peter Parkers loses Mundwerk gepaart mit einigen peinlichen Teenager Momenten sorgen regelmäßig für locker, leichte Unterhaltung.

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Action-mäßig bewegen wir uns im typischen MCU Rahmen. Im Gegensatz zu vorherigen Spider-Man Filmen, verbringt Peter aber weniger Zeit in luftigen Hochhaus Höhen, als zwischen mittelalterlichen Gebäuden und europäischer Architektur.

Ein paar traumähnliche Sequenzen sind hier der absoluter Renner des Films, mehr sollte aus Spoilergründen aber nicht verraten werden.

Mancher MCU Film leidet aufgrund seiner Länge vor allen Dingen etwas im Mittelfeld. Dank regelmäßigem Wechsel der Location und den erwähnten stetigen Wendungen, bleibt Spider-Man: Far From Home aber von vorne bis hinten sehr kurzweilig.

Chemiebaukasten

MARVEL kann Casting. Egal, was man von den Filmen halten mag. Bei der richtigen Besetzung von Figuren hat das Studio ein Händchen, was seinesgleichen sucht. Tom Holland brilliert weiterhin als Spidey, Zendaya zeigt uns eine M.J., wie wir sie aus den Filmen noch nicht kennen und Peters Sidekick Ned, gespielt von Jacob Batalon bleibt Comedygold.

Samuel L. Jackson und Cobie Smulders als Nick Fury und Maria Hill leben ihre Rollen, auch wenn sie nicht so viel zu tun bekommen. Und Neuzugang Jake Gyllenhaal holt alles aus Mysterio heraus, was er kann.

Walter White wäre stolz auf den Braumeister dieses Films, denn die Chemie der Schauspieler untereinander ist so wunderbar, dass einen die Actionszenen fast stören. Mit diesem Cast würde man sich auch einen Low-Budget Film angucken.

Es ist nicht einfach, ein Held zu sein

Far From Home spielt wieder mit dem alten Peter Parker Konflikt, eine Balance zwischen dem Sein als Held zu finden und dem Leben als Teenager. Es ist der zentrale Kern des Films, dass er aufgrund der Geschehnisse aus Endgame in eine Rolle reinwachsen soll, die er nicht unbedingt einnehmen will. Ein guter Spider-Man Film sollte es schaffen, diesen Konflikt in all seinen Fassaden darzustellen und Far From Home ist hier zum Glück steht’s erfolgreich unterwegs.

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Was zu Meckern?

Wenn es etwas zu kritisieren gäbe, dann wäre es, dass der FIlm zwar gut ist und viel Spaß macht, aber nie über gewohnte Standard MARVEL Kost hinaus reicht. Die Action ist gut… aber bis auf wenige Ausnahmen gewohnte Kost. Die Comedy ist lustig, aber sehr brav. Die Geschichte ist spannend, aber teilweise vielleicht zu verworren, dafür dass die Auflösung am Ende vielleicht doch etwas zu sehr vorhersehbar ist. Die Effekte sind top, aber manchmal wünscht man sich trotzdem weniger davon.

Ich persönlich wünsche mir jedoch für zukünftige Spidey Filme wieder ein persönlicheres Setting, dass wieder mehr auf die freundliche Spinne aus der Nachbarschaft eingeht, als die Welt zu retten. Dieser „Bodenkontakt“ kommt meiner Meinung nach bei Far From Home oft etwas zu kurz.

Fazit?

Spider-Man: Far From Home ist gute Kinounterhaltung auf gewohnt hohem MARVEL Niveau. Er zeigt, wie es mit der Welt nach Endgame weitergeht und wie das Vermächtnis einiger zentraler Figuren aus den früheren Filmen noch lange nachwirken wird. Es schreibt die Welt jetzt nicht unbedingt neu, macht aber an jeder Ecke Spaß. Er ist wie ein guter Freund, den man immer mal wieder gerne trifft.

Einen hab‘ ich noch…

MARVEL Fans wissen. Nach Ende des Films sollte man sitzen bleiben. Auch wenn viele der Mid- und Aftercreditszenen aus den letzten Filmen eher nettes Bonusmaterial war, sollte man sich bei diesem Film auf „einiges“ gefasst machen.

Es gibt 2 Szenen, die ich hier gar nicht spoilern will. Aber eins muss ich loswerden. Selten waren Aftercreditszenen so relevant, wie in diesem Film. Ohne Witz: Mein Mund stand nach Szene 1 offen. Und nach Szene 2 will ich unbedingt die nächsten Filme sehen.

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